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Wie intelligent ist die Industrie von morgen?
von Daniel Schmitz | Projektmanager & KI-Berater
03.05.21
Der Begriff der Digitalisierung geistert bereits seit Jahrzehnten durch die Medienlandschaft und in der Tat ist es beachtlich, wie schnell die technische Entwicklung in den vergangenen Jahren an Fahrt aufgenommen hat. Wenn ich bedenke, dass die Einführung des ersten IPhone gerade einmal 14 Jahre her ist, mittlerweile jedoch ein Leben ohne Smartphones für den Großteil von uns undenkbar geworden ist, wird es spannend zu beobachten sein, welche technische Entwicklung die Industrie in den nächsten 10-15 Jahren prägen wird. Dabei stellt sich nicht die Frage, ob Technologie auch in Zukunft unser Leben verändern wird, sondern eher wie wir zukünftig mit immer kürzeren Entwicklungszyklen Schritt halten werden.
Der Stand der Technik
Künstliche Intelligenz wird bei diesen Fragestellungen eine Schlüsselrolle einnehmen, da sie unser aller Leben so stark revolutionieren wird, wie es kaum zuvor eine Technologie getan hat. Doch was genau ist überhaupt künstliche Intelligenz? Laut Wikipedia wird die Künstliche Intelligenz (KI) (englisch: artifizielle Intelligenz (AI bzw. A. I.) wie folgt definiert „Meist bezeichnet künstliche Intelligenz den Versuch, bestimmte Entscheidungsstrukturen des Menschen nachzubilden, indem z. B. ein Computer so gebaut und programmiert wird, dass er relativ eigenständig Probleme bearbeiten kann.“ Das Kernziel einer KI ist in der Folge, das Leben der Menschen zu erleichtern, indem sie uns bei Problemlösungen unterstützen soll.Somit ist es nicht verwunderlich, dass bereits so gut wie jeder von uns erste Berührungspunkte mit KI-Technologien, bewusster oder unbewusster Natur (z. B. durch die Benutzung von Social-Media), sammeln durfte. In den Medien ist das Wort „KI“ ohnehin allgegenwärtig, wenn auch häufig negativ behaftet. Nichtsdestotrotz sprechen wir hier über eine Technologie, dessen Potenzial aus heutiger Sicht noch in den Kinderschuhen steckt. Dessen Entwicklungsfortschritt jedoch sehr schnell voranschreitet. Das wiederum bietet kleinen Unternehmen sowie dem Mittelstand mittelfristig die Möglichkeit, mit Großunternehmen problemlos in Konkurrenz treten zu können. Es ist absehbar, dass mittels KI zahlreiche Unternehmensprozesse vollständig automatisiert werden können und somit die Unternehmensgröße zukünftig eine immer unwichtigere Rolle spielt. Wir sprechen hier also nicht ohne Grund von einer disruptiven Technologie.
Bei Betrachtung des kurzen unten aufgeführten Youtube-Videos offenbart sich z. B. die Power, die sich hinter aktueller KI-Technologie verbirgt und wenn man den aktuellen Forschungsstand zugrunde legt, muss in der obigen Wikipedia-Definition das Wort „Versuch“ vermutlich sehr bald gestrichen werden: https://www.youtube.com/watch?v=_x9AwxfjxvE
Künstliche Intelligenz – Fluch oder Segen?
Die Faustformel „Moores Law“, die von Intel-Gründer Gordon Moore formuliert wurde, aus den 1960er Jahren besagt, dass sich die Leistungsfähigkeit von Computern und technischen Geräten bei gleichbleibenden Kosten ungefähr alle 18 Monate verdoppelt. Die Dimensionen, die man im Rahmen der technischen Entwicklung zugrunde legen muss sind somit exponentieller Natur. Die KI-Entwicklung schreitet in der Folge ebenfalls nicht linear voran, womit die Zyklen der technischen Weiterentwicklung immer kürzer werden, was die folgende Grafik für den Bereich der KI (speziell Deep Learning) eindrucksvoll aufzeigt:Wie obiges YouTube-Video aufzeigt, hat die Forschung bereits bewiesen, dass bereits heute mit Hilfe von KI, Texte komplett automatisch generiert werden können, sie vollautomatisiert Software-Code für eine Internetseite erstellt, oder bei der Interaktion in einem Online-Chat nicht mehr nachvollziehbar ist, ob auf der anderen Seite ein Mensch oder eine künstliche Intelligenz antwortet. So arbeiten Großkonzerne wie Google oder auch Länder wie China mit Hochdruck an noch größeren und mächtigeren neuronalen Netzwerken, die noch komplexere Aufgaben zuverlässig lösen können.
Das dies die Welt, in der wir leben verändern wird, steht außer Frage. Das muss jedoch nicht zwangsläufig negative Folgen nach sich ziehen. Dank künstlicher Intelligenz kann zum einen die Arbeitssicherheit gesteigert werden, da gefährliche Arbeiten nicht mehr durch einen Menschen ausgeführt werden müssen. Zum anderen können Unternehmen zeitgleich die Arbeitseffizient steigern und Kosten einsparen, was sich positiv auf die Profitabilität auswirkt. Des Weiteren werden zwischenmenschliche Interaktion an Stellenwert gewinnen, wohingegen standardisierte Aufgaben parallel durch Technologie erledigt werden. Wenn zukünftig Dokumente komplett automatisiert ausgelesen, analysiert und weiterverarbeitet werden können, reduzieren sich routinemäßige Büroarbeiten auf ein Mindestmaß.
Eine große Chance
Für Kleinunternehmen und den Mittelstand bietet der flächendeckende Einsatz von KI-Technologie jetzt die Chance zu Großkonzernen aufzuschließen und Ihre Wettbewerbsposition massiv zu stärken. KI wird einen Großteil der Unternehmensprozesse optimieren, Verwaltungstätigkeiten eigenständig übernehmen können und somit Unternehmen die Chance geben, sich ausschließlich auf Ihre Kerntätigkeiten fokussieren zu können. Das wird dem Kunden ein verbessertes Nutzerversprechen bescheren und die Nähe zum Kunden fördern. Wichtig dafür ist jedoch, dass Sie heute handeln!In der Vergangenheit haben wir bereits gesehen mit welch großer Geschwindigkeit der technologische Fortschritt vorangeschritten ist. Mit der Entwicklungsgeschwindigkeit im KI-Bereich ist das hingegen nicht vergleichbar. Erstmalig in der Geschichte der Menschheit werden Systeme entwickelt, die unmittelbar mit dem absoluten Alleinstellungsmerkmal des Menschen, seiner geistigen Fähigkeiten und Kreativität, konkurrieren können. Im Klartext bedeutet das: In wenigen Jahren werden wir über Systeme verfügen, die Thesen wie „Computer können nicht kreativ sein“ absolut in den Schatten stellen werden.
Darüber hinaus entstehen weitere, sich selbst potenzierend Effekte, z. B. dass KI-Technologie sich selbst eigenständig überdenkt, neuentwickelt und verbessert. Ein jüngstes Beispiel hierfür ist, dass KI inzwischen eigene neuronale Netzwerk Strukturen entwickelt, um sich wiederum eigenständig zu verbessern (https://en.wikipedia.org/wiki/Neural_architecture_search). Ein anderer Ansatz ist, dass KI selbst den Design- und Entwicklungsprozess von Computerchips übernimmt, um wiederum die eigenen Rechenleistung und Effizienz zu steigern (https://ai.googleblog.com/2020/04/chip-design-with-deep-reinforcement.html).
Computer mit ständig größer werdender Rechenleistung und sich selbst verstärkenden Verbesserungen bedingen kolossale Fortschritte bei der praktischen Anwendbarkeit von KI-Lösungen. Aufgrund ökonomischer Vorzüge, die mit ihrem Einsatz einhergehen, werden die Unternehmen, die sich dieser disruptiven Technologie verschließen, innerhalb kürzester Zeit, einen großen Wettbewerbsnachteil gegenüber Ihrer Konkurrenz erleiden. Somit ist festzuhalten, dass kluge Lösungen, die frühzeitig entwickelt werden, Ihrem Unternehmen die große Chance auf eine goldene Zukunft bescheren. Sich der künstlichen Intelligenz zu verschließen ist hingegen für Unternehmen aller Branchen existenzbedrohend. Vielleicht leben wir bald in einer Zukunft an der die Unternehmensgröße nicht anhand der Anzahl seiner Mitarbeiter, sondern an der Anzahl seiner eingesetzten KI-Lösungen, gemessen wird.
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